Langbahn GP Challenge in Werlte,
25.07.2015

Gundersen war vor Ort

Bereits am Freitagnachmittag trafen bei noch schönstem Wetter die ersten Offiziellen sowie Ehrengast Erik Gundersen aus Dänemark ein. Der 17-fache Weltmeister interessierte sich sehr für alles, was mit dem Rennen zu tun, und auch die heimische Firma von Rennleiter Josef Hukelmann wurde besucht. Leider verpasste Gundersen das Rennen aufgrund der Verlegung von Samstag auf Sonntag. Ein Termin zwang ihn zur Heimfahrt.

Werlte und das Wetter

Es war ja nicht das erste Mal, dass Wetterkapriolen den MSC vor Herausforderungen stellten. Mit dem Regen und den Wassermassen hatte man ja reichlich Erfahrung, aber die Sturmwarnungen waren Angst einflößend und nach stetigem Telefonkontakt mit dem Deutschen Wetterdienst in Offenbach brauchte es gegenüber der Jury und Referee Überzeugungskraft das Rennen auf den Sonntag zu verlegen. Sofort wurden alle Möglichkeiten ausgeschöpft via Facebook, Speedway.org und Radio über den neuen Termin zu informieren und Rücksprache mit Sanitäter, Rennarzt und Feuerwehr wurden gehalten, da auch sie am Sonntag wieder einsatzbereit sein mussten. Der Sturm kam am Abend – wenn auch in schwächerer Form als angekündigt – und ab 5.30 Uhr standen 30 Clubmitglieder und freiwillige Helfer am Sonntagmorgen auf der Bahn und retteten die Veranstaltung. Bahnmeister Wilfried Hanneken hat mit seinem Team wieder einmal perfekte Arbeit geleistet.
Der Lohn: perfektes sonniges Rennwetter, eine tolle Zuschauer-Kulisse und natürlich packende und spannende Rennen.

Huckenbeck macht sprachlos

„Ich würde auch gerne mal ein ganz normales Rennen hier erleben, ohne im Vorfeld so ackern zu müssen“, gestand Startmarshall Ralf van Helt am Sonntag nach seiner letzten angezeigten Zielflagge. Dass sein Vereinskamerad und Werltes Hero Kai Huckenbeck als Speedway-Profi bei seinem 3. Sandbahnrennen der Langbahn-Konkurrenz den Schneid abkaufte, war somit auch die Belohnung für die Mühen der Clubmitglieder.

„Es ist, als habe eines meiner Kinder, Linda oder Hendrik, hier grad gewonnen“ schwärmte Rennleiter Hukelmann nach dem Triumphzug seines ehemaligen Lehrlings. Um die Stärke Huckenbecks auf der Langbahn wussten vor allem die Deutschen Kollegen. So manch ein ausländischer Mitstreiter musste dies aber auch schnell erkennen. Nach schlechtem Trainingsverlauf mit einem Ausrutscher wusste der 22-Jährige noch nicht so wirklich, was in den Heats auf ihn zu kommt, aber „wenn man den Start gewinnt und keinen Dreck fressen muss, ist es einfach. Ich bin es auf der Langbahn ja nicht gewohnt“, betonte der 2-fache Deutsche Speedway Meister.

Spannung bis zum Schluss

Anders als im GP zählen die Punkte in der Quali-Runde und im Challenge komplett durch, doch dass es im Finale so gesehen doch zu einer Entscheidung Einlauf im Endlauf kam,  war durch die Punktkonstellation von 4x20 und einmal 18 möglich.

Nach der Vorrunde stand Matten Kröger als Vorlaufbester mit 17 Punkten fest. Auch Mathieu Tresarrieu schrieb 17 bis dato. Huckenbeck, Jörg Tebbe und Stephan Katt folgten mit 16 Zählern. Aufgrund des Vorsprunges von 3 Zählern zum Vorlauf-Sechsten stand dieses Quintett eigentlich auch schon vor der Semirunde als Finalisten fest.

Tebbe traf im Semi 1 auf Kröger und schlug ihn. 20 Punkte waren die Basis des Finals bei beiden Hümmlingring-Experten. Huckenbeck zeigte Tresarrieu im 2. Semi das Hinterrad. Auch hier wurde das Punktekonto bei beiden auf 20 erhöht. Aufgrund dieses Laufsieges und somit der besten Majorität aller  4 Piloten hatte Huckenbeck die erste Startplatzwahl. Wie schon im Semi nahm er rot und war mit dieser schnell auf und davon. Wie er schon sagte: „Wenn man den Start gewinnt und keinen Dreck fressen muss, ist es einfach.“ Diese 4 Runden schienen endlos, der entsprechende Siegerbeifall und Jubel dafür umso länger. Während er diesen Challenge-Sieg schnell begriff, sah man hier und da einige Freudentränen.

Tebbe  konnte nach schlechtem Start Rang 2 ins Ziel bringen vor Katt und Kröger, der sich damit Rang 3 auf dem Podium sicherte, während Tresarrieu an 2. Stelle fahrend in der 2. Runde enttäuscht ausfiel.

Rechenbespiele

Huckenbeck und Kröger haben als Sieger und Drittplatzierter klar das GP-Ticket durch den Challenge in der Tasche. Sollten Tebbe, Tresarrieu und auch Katt im diesjährigen GP unter den Top 8 die Endwertung abschließen, hat sogar noch Bernd Diener als Sechster des Challenge das Anrecht das 3. WM-Ticket für 2016 zu erhalten. Das wird man aber erst nach dem letzten GP am 20.09. in Morizes genau errechnen können.

Das Ergebnis

Sebastian mit Maximum

Marcel Sebastian war der Mann der B-Lizenz Konkurrenz. Ob vom Start weg oder vom Mittelfeld kommend, Sebastian sah in den 4 Heats 4 mal die Siegerflagge zur maximalen Laufpunkt-Ausbeute. Andre Majewsky festigte schnell seinen 2. Podestplatz vor Jens Buchberger. Wenn auch um 3 Punkte am Podest vorbei, dafür aber mit dem größten Respekt der Insider beendete Fabian Wachs bei seinem ersten 500ccm Rennen (sein 3. Langbahnrennen insgesamt) auf der heimischen Bahn vor Sergej Malyshew auf Rang 4. Der frisch gebackene Bahnpokalsieger Kai Dorenkamp meldete sich nach einem Ausfall im 2. Lauf von den anderen 2 Heats ab. Kam er auf der anspruchsvollen Osnabrücker Meisterschaftsbahn noch perfekt zurecht, verlangte der Hümmlingring alles von ihm ab, da ihm die durch den Sturz in La Reole geprellte Hüfte Schmerzen bereitete.

Die Bildergalerie

B-Lizenz Solo
#
Name
1
2
3
4
Pkt Platz
6
Marcel Sebastian
6
6
6
6
24
1.
18
Andre Majewsky
4
5
5
5
19
2.
5
Jens Buchberger
5
4
4
3
16
3.
21
Fabian Wachs
3
3
3
4
13
4.
8
Sergej Malyshew
1
2
2
2
7
5.
1
Kai Dorenkamp
2
A
N
N
2
6.
17
Sven Klein
1
1
7.
11
Kevin Teager
1
0
1
8.
9
Stefan Repschläger
0
A
A
N
0
9.