Sandbahnrennen in Roden,
10.05.2015

Englisches Flair in Roden

12 Englische Gespannteams reisten mit Mann und Maus in das Speed Centre Roden zu ihrem 1. Lauf der 500cc Sidecar Super Serie. Ins Leben gerufen und organisiert wurde die Serie vom aktiven Fahrer und mehrmaligen British Master Shaun Harvey, der schon für die Ausrichtung des Gespann EM Finals 2014 in High Easter verantwortlich war. 3 weitere Vorrunden sind geplant gefolgt vom großen Finale wiederum in High Easter im September. Dieses Britische Line up wurde mit den Holländischen Gastfahrern Dennis Noordman / Patrick Kremer und Wilfried Detz / Steffan Veldhuis sowie aus Dänemark mit Stinus Lund / Denis Smit zum 15er Fahrerfeld aufgefüllt. Für die weiteren Rennen auf der Insel werden diese 3 Plätze durch weitere Englische Teams komplettiert. Mit jeweils 5 Teams pro Heat gingen 9 Vorläufe in die Wertung zum B- bzw. A-Finale, so wie es in Holland üblich ist. Die späteren 6 A-Finalisten erhalten Matchpunkte für die Serienwertung.

Nach soviel Theorie folgt nun die Praxis. Nur ein Sturz beim Training am Morgen durch Scott Dunn / Scott Goodwin, die sich durch einen  Plattfuss im Drift leicht überschlugen, war die Ausnahme in diesen zum Teil spannenden Rennen. Zum Rennen konnten beide übrigens wieder antreten, verpassten aber das B-Finale um einen Punkt.

Auf und der davon fuhren der Konkurrenz Noordman / Kremer, die nach einem alles andere als perfekten Saisonstart endlich wieder das zeigen konnten, was sie eigentlich können. 3 Starts – 3 Siege so die Ausbeute der trotz der Erfahrung immer noch Youngster in der Szene. Auch Detz / Veldhuis hatten die Konkurrenz im Griff, mit 13 Punkten landeten sie auf Vorlaufrang 2 vor dem punktgleichen Europameister, der sich für dieses Rennen Christophe Greniers Beifahrerin Sandra Mollema ausgeliehen hatte. Beide Teams brachten 2 Laufsiege und einen 3. Rang ins Ziel. Shaun Harvey und Doppelstarter Danny Hogg (er startete wie Kollege Mark Cossar auch noch im Rennen der 1000ccm-Klasse) schafften den 4. Vorlaufplatz und standen auch im großen Finale.

In einem spannenden B-Finale, in dem die Positionskämpfe reihenweise produziert wurden, setzten sich am Ende Nick und Abi Radley sowie Simon Beard und Ant Godwin mit Rang 1 und 2 durch. Berrie Bennett / Eifion Hughes, Lund / Smit, Dave Carvill / Kai Noble sowie Dan Berwick / Mark Hopkins hatten am Ende das Nachsehen.

Noordmann gewann beim Restart (der Schiedsrichter bat alle noch einmal zurück) die ersten Meter und baute die Führungs ais. Dahinter wurde gefightet um jeden Zentimeter. Am Ende waren es Beard / Goodwin sowie Harvey / Hogg, die mit aufs Podest steigen durften.

Überigens: Neben Vater und Tochter Radley gab es noch ein weiteres Vater-Tochter Team. Gary Southgate stieg nach 3 Jahren zusammen mit seiner Tochter Ciara wieder ins Gespann. Sie wurden am Mittwoch gefragt, ob sie den verletzten Mitch Godden – genau den Solisten Mitch Godden, vertreten könnten. Er hätte mit Natasha Bartlett am Band stehen sollen jund vor allem wollen. Bartlett? Southgate? Da klingelt doch was? Genau, die beiden Ladies haben gemeinsam in Wagenfeld und Schwarme schon die Aufmerksamkeit auf sich ziehen können. Vater und Tochter Southgate hatten aber keinen Einfluss auf die Punkte im vorderen Feld.

De Jong erneut ungeschlagen

So einfach, wie es beim Vizeweltmeister Jannick de Jong zu Papier steht, ist auch nur durch ganz viel Glück. Bei seinem 2. Start ging die Post vor ihn ab. Ein Griff in den vorderen Tankbereich ließ erahnen, dass die Hähne möglicherweise nicht komplett geöffnet waren. Die Aufholjagd sollte beginnen, doch durch den Sturz von Charley Powell eine halbe Runde weiter, ging für die Jong glücklicher weise beim Restart die Post wieder wie gewohnt ab. 3 Starts – 3 Laufsiege auch bei ihm und der direkte A-Final-Einzug. Jungvater Henry van der Steen, Jörg Tebbe, Dirk Fabriek und Aufsteiger Tom Lamek schafften es ebenfalls in den Finallauf, der mit 7 Fahrern gestartet werden sollte. Tebbe konnte, wie auch de Jong und Fabriek, einen letzten Test vor dem 1. Langbahn GP schon bis hierher als positiv bezeichnen. Lamek hingegen, der im letzten Jahr noch als bester B-Lizenz-Akteur im Länderkampf um die Bahn fegte, begann für seine Verhältnisse verhalten, steigerte sich aber von Lauf zu Lauf und stand verdient im Finale.

Verdient hätte es aber auch Bernd Diener. Er fuhr wie vom anderen Stern, doch ein Vergaser-Problem im 1. Lauf stoppte ihn in Führung liegend. Kein Problem im B-Finale: Hier setzte sich der 55-Jährige klar vor Sjoerd Rpzenberg (seines Zeichens auch schon in der Ü-40 Generation) durch. Beide komplettierten das Finalfeld. De Jong erkämpfte sich den 1. Rang über Fabriek und Tebbe. Lamek darf aber mit Rang 5 in diesem 18er Fahrerfeld mehr als zufrieden sein, doch zum Pechvogel wurde erneut Diener, als ihm das selbe Problem in der 3. Runde ereilte.

Die weiteren Deutschen Vertreter Bernd Dinklage, Christian Hülshorst und Aufsteiger Jens Benneker kamen nicht übers C-Finale hinaus. Bei den Lüdinghauser war an diesem Tag der Wurm drin. Ausfall, Disqualifikation wegen Verlassen der Bahn und nur 1 Punkt sind nicht das, was man erwarten durfte. Bei Benneker kam sogar noch ein Motorschaden hinzu, den es bis Donnerstag für sein Heimrennen zu beheben gilt.

Knappes Ergebnis im Länderkampf

Bereits zum 2. Mal stellten England, Deutschland und die Gastgeber aus Holland je 3 Nachwuchsfahrer zusammen, um in einem Teamwettbewerb auf Punktjagd zu gehen. Im Gegensatz zur Premiere in 2014 durften die Mannschaftsbetreuer Gary Appleby, Steven van der Helm und Josef Hukelmann einen Joker ab dem 4 von 6 Vorläufen setzten. Egal auf welcher Position der Joker-Fahrer ins Ziel kommt, es werden dem ihm und somit dem Team 3 Punkte zugesprochen. Ohne einen fixen Punkterückstand zum Führenden war dieses also jederzeit möglich.

Für das Deutsche Team stand Kai Dorenkamp, der im letzten Jahr neben Tom Lamek und Jens Benneker die Nationenwertung gewann, als Routinie im Schwarz-Rot-Goldenen Team. Aus Werlte brachte Hukelmann nämlich Andre Majewsky und Fabian Wachs mit. Majewsky fährt nach einer wegen der Schule eingelegten Pause erstmals wieder ums Oval und Wachs ist der Neueinsteiger der B-Lizenz aus der Juniorklasse C gekommen.

Dorenkamp fuhr, wie man es erwarten konnte, doch die Werlter mussten erst ins Rennen finden. Nach 2 Durchgängen lagen unsere Jungs nämlich abgeschlagen mit 6 Punkten hinten, auch geschuldet durch einen Ausfall von Majewsky. Es führten die Briten mit 13 gefolgt von Holland mit 11 Punkten. Die Hauptakteure der anderen beiden Länder waren Romano Hummel und Rob Mear. Mit sagenhaften 8 Punkten aus dem 3. Lauf überholten sie nun die Niederländer und waren wieder im Spiel.

Taktisch clever zog Hukelmann (in Absprache mit Speedway.org) im 5. Heat nun den Joker in Person von Fabian Wachs. Dieses war eine große Ehre für den Teenager und er wuchs sogar über sich hinaus mit der Verantwortung für das Team. Er erkämpfte sich den 3. Rang, hatte also 3+3 Jokerpunkte ins Ziel gebracht. Zusammen mit Majewskys Laufsiegpunkte schrieben sie auf einmal 31 Zähler, wie auch die Briten.

Aufgrund der besseren Majorität führte Deutschland nun sogar und die Briten sowie Niederländer gingen im 6. und letzten Vorlauf ihrerseits mit dem Joker ins Rennen. Hummel, der in seinem Outing zuvor wegen Zahnriemenriss am Start ausfiel, gewann und schrieb 5+3. Sie hatten aber mit 24 Gesamtpunkten keine Siegeschancen mehr bei dem nur noch ausstehenden Finallauf.

Spannend wurde es trotzdem. England holte 3+3 durch Mear sowie 1 durch Martyn Sturgeon während Majewsky und Wachs zusammen mit reinen 6 Punkten durchs Ziel kamen. 1 Punkt unterschied. Da das Finale mit jeweils 5 Punkten an jedes Team ausging gewannen die Briten um eben diesen 1 Zähler vor den Deutschen. Feiern konnten sie trotzdem und Dorenkamp betitelte dieses Ergebnis auf seiner FB-Seite mit:“ Also quasi Vize Junioren Team Weltmeister“.

Großes Lob an den Zusammenhalt im Team und vor allem an Andre und Fabi: Ihr seid echt über euch hinaus gewachsen.

 

Die Bildergalerie

500ccm Super Sidecar Serie
#
Name Nat
1
2
3
4
5
6
7
8
9
Pkt B-Fin A-Fin Platz
16
Dennis Noordman / Patrick Kremer
5
5
5
15
1.
1.
4
Simon Beard / Ant Goodwin
4
4
4
12
2.
2.
2.
72
Shaun Harvey / Danny Hogg
5
3
4
12
3.
3.
3
Josh Goodwin / Sandra Mollema
5
3
5
13
4.
4.
2
Nick Radley / Abi Radley
2
5
3
10
1.
5.
5.
17
Wilfried Detz / Steffan Velthuis
3
5
5
13
6.
6.
7
Barrie Bennett / Eifion Hughes
3
3
2
8
3.
7.
5
Stinus Lund / Denis Smit
4
2
3
9
4.
8.
55
Dave Carvill / Kai Noble
3
2
3
8
5.
9.
68
Dan Berwick / Mark Hopkins
4
4
2
10
6.
10.
118
Scott Dunn / Scott Goodwin
2
4
1
7
11.
37
Mark Cossar / Sam Heath
1
1
4
6
12.
9
Gary Southgate / Ciara Southgate
1
2
2
5
13.
10
Tony Cook / Paul Smith
2
1
A
3
14.
123
Paul Moorcock / Gary Coleman
1
1
1
3
15.

Int. Lizenz Solo
#
Name Nat
1
2
3
4
5
6
7
8
9
Pkt C B A Platz
1
Jannick de Jong 
5
5
5
15
1.
1.
94
Dirk Fabriek 
4
3
4
11
2.
2.
20
Jörg Tebbe
3
5
4
12
3.
3.
2
Henry van der Steen 
5
4
4
13
4.
4.
55
Tom Lamek
2
4
5
11
5.
5.
3
Sjoerd Rozenberg 
5
2
3
10
2.
6.
6.
18
Bernd Diener
A
5
5
10
1.
A
7.
51
Gabriel Dubernard
2
3
3
8
3.
8.
15 Pascal Swart
4
4
2
10
4.
9.
8
David Speight
0
2
3
5
5.
10.
7
Mark Beishuizen
3
1
2
6
6.
11.
5
Mark Stiekema 
3
3
1
7
D
12.
6
Lars Zandvliet
0
0
1
1
1.
13.
41
Christian Hülshorst
1
A
D
1
2.
14.
72
Jordan Dubernard
2
1
0
3
3.
15.
32
Bernd Dinklage
1
2
2
5
4.
16.
34
Jens Benneker
1
D
A
1
N
17.
92
Charley Powell
4
S/D
N
4
N
18.

B-Lizenz Länderkampf

#

Name

1

2

3

4

5

6

Pkt

Fin

Pkt

Pkt

Platz

 

Holland

1

Romano Hummel

5
5
A
J8
18

5

23

29

3.

2

Niels Remmelts

0
1
2
2
5

0

5

3

Kelly Velda

1
0
0
0
1

 

1

 

England

4

Rob Mear

4
4
4
J6
18

4

22

43

1.

5

Adam Filmer

2
3
2
4
11

1

12

6

Martyn Sturgeon

4
3
S/2
1
9

 

9

 

Deutschland

7

Kai Dorenkamp

3
5
5
4
17

3

20

42

2.

8
Fabian Wachs

 

2
1
J6

2

11
11
9
Andre Majewsky
1
A

3

 

5
9
2
11

1000ccm Gespanne
#
Name
1
2
3
4
5
6
7
Pkt Platz

37

Mark Cossar / Carl Blith  

4
4
4
4
4

20

1.

6

Richard Moore / Rob Winspear

3
3
4
3
3

16

2.

18

Mick Stace / Joshua Edwards

2
3
2
4
3

14

3.

10

Phil Wynn / George Moore

1
3
3
2
A

9

4.

73

Andrew Cossar / Daniel Hogg

2
1
2
2
2

9

5.