Gespann EM Semi in Melsungen,
02./03.08.2014

Das Gespann EM Semi in Melsungen war – trotz aller Kritik im Vorfeld wegen dem 4er System – ein spannendes Rennen. Auch wenn einige Heats vom Start weg entschieden waren, gab es auch packende Fights und Überholmanöver. Man verzichtete auf die Airfence und nahm stattdessen die 1%-Regelung der Sicherheitszone war. Dadurch fehlten 1,20m, um das Heatsystem von 6 Teams geltend zu machen.

Obwohl die Wetterprognosen nicht gut waren, hielt das Wetter genau bis zur letzten Zielflagge. Der Veranstalter gab aber auch Gas, da sich das Unheil über den Bergen schon ankündigte. Punkt 16.30 Uhr standen die Sieger fest und der Himmel öffnete die Schleusen. Die Siegerehrung der Gespannklasse und der Internationalen Solisten fand später im Festzelt statt (Speedway.org befand sich da allerdings schon auf dem Heimweg.)

Youngster siegten verdient

Dennis Noordmann und Patrick Kremer siegten in beeindruckender Weise und das, obwohl das Training alles andere als optimal verlief. Hinter Markus Brandhofer / Tim Scheunemann erfuhren sie sich den 2. Vorlaufplatz und ersparten sich wie die Deutschen den Umweg über das B-Finale. Im Finale konnten sie das Bayerische Duo in Schach halten, obwohl Brandhofer alles versuchte, diesen Tagessieg zu erzielen. Brandhofer zog im 6. Lauf alle Register als er nach schlechtem Start von Rang 3 aus den Angriff nach vorne wagte und auf der Ziellinie den Laufsieg tatsächlich noch erzielen konnte. Rang 3 sicherten sich Wilfried Detz / Steffan Veldhuis, deren Träume im 1. Lauf schon fast ausgeträumt waren, nachdem sie in Führung liegend in der letzten Ecke wegen Vergaserproblemen ausfielen. Die Qualifikation fürs B-Finale konnten sie dennoch mit 7 Punkten klar sichern, was ja schon die EM-Final-Teilnahme bedeutete. Mit ihnen fuhren sich auch Christophe Grenier / Gerben Sanders ins A-Finale, die nach den Vorläufen auf Rang 3 lagen. Mit dem beherzten Überholmanöver von 3 auf 1 im 2. Durchgang war der Grundstein für den EM-Final-Einzug gelegt.

Nick und Abi Radley, die erstmals in dieser Saison in Deutschland ein Rennen fuhren, ärgerten sich zunächst über den 3. Platz im B-Finale, waren am Ende aber dich zufrieden mit der EM-Quali. Als Schadensbegrenzung sahen Florian Kreuzmayr / Benjamin Maier ihren Einzug ins B-Finale. Im 11. Heat wurden sie von Referee Pavel Varna zu unrecht disqualifiziert, nachdem Mathias Motk / Michael Burger im Zweikampf mit ihnen um Rang 1 zu Sturz kamen und sich verletzten.

Gute Besserung von hier aus.

Der Start von Kreuzmayr im B-Finale missglückte und sie fuhren dem Feld dann hinterher. Egal – die Quali fürs Finale war geschafft.

Durch den Unfall kamen die Reservisten Karl Keil / Christian Schädler im Rerun zum Einsatz. Durch ein Missverständnis mit den Förderationen erhielten sie irrtümlicher Weise doch keinen festen Startplatz für Imanuel Schramm, der absagte, sondern mussten als Standbye-Fahrer parat stehen. Diesen Rerun gewannen sie mit Abstand und durften im C-Finale noch einmal um die Reservetickets angreifen. In Führung liegend gab aber der Motor den Geist auf und so gehen die Reserveplätze an Mark Cossar / Dan Crawford und Vincent Tocheport / Vincent Bertoneche.

Der 4. Startplatz im C-Finale von Martin Brandl / Nicole Balz blieb leer. Erst am Donnerstag erfuhr Brandl vom Einsatz bei diesem EM Semi für Schramm. Balz (mit dem 1. Rennen in 2014) sprang für Lydia Neuendorf in die Bresche, die an einem Magen- und Darminfekt erkrankt war. Brandl selber musste eingestehen, dass er aufgrund einer Infektion im Frühjahr immer noch an Konditionsmangel leidet und somit auch schon im letzten Vorlauf vorzeitig ins Innenfeld fuhr.

Entscheidung erst im Finale

3 Fahrer der Internationalen Solisten zogen nach der Vorrunde mit 15 Punkten ins Finale. Einer gesellte sich noch mit 14 Punkten hinzu. Der Kampf ums Podium blieb also spannend bis zur Zielflagge. In Namen gesprochen waren es Andrew Appleton, Bernd Diener und Stephan Katt sowie Glen Phillips. Diener schien nach seiner Bronzemedaille am vergangenen Wochenende bei der DM in Werlte in den Jungbrunnen gefallen zu sein. Er bestach und fiel am meisten durch seinen Kampfgeist und seine Überholmanöver auf. Für den obersten Podestplatz reichte es dann aber doch nicht ganz. Mit dem Finalsieg von Phillips vor Appleton ging auch der Tagessieg trotz Punktgleichheit an den Clubfahrer des MSC Melsungen. Rang 3 ging dann verdient an Diener, während Katt auf der Strecke blieb. Eine komplette Staubladung warf ihn von Rang 4 ans Ende des Feldes zurück, ohne Chancen darauf, wieder nach vorne zu kommen. Hinter Katt platzierten sich Paul Cooper und Mitch Gooden auf den Plätzen 5 und 6 in der Endwertung. Dave Mears, der den verletzten Markus Eibl (Sturz in Willing am Abend zuvor) ersetzte sowie Mark Stiekema vervollständigten das Programm.

Losentscheid in der B-lizenz Solo

David Pfeffer und Kai Dorenkamp schlugen sich gegenseitig je einmal und hatten einen Laufsieg obendrein. Da es in dieser Klasse aber keinen Endlauf gab, musste das Los entscheiden - zu Gunsten von Pfeffer. Das beide aber überhaupt auf dem Podest standen, war schon ein Wunder, denn produzierten sie im 1. Heat, wie auch Jens Benneker, Aufsteiger im Dominoeffekt an ein und der selben Stelle. Zum Glück konnten sich alle 3 wieder auf dem Bike fangen und den Lauf fortsetzten. Der Nationale Referee Martin Stucke wies anschließend den Bahndienst entsprechend ein um diese Gefahrenquelle zu „entschärfen“.

Den 3. Rang erkämpfte sich Romano Hummel gegenüber Benneker. Beide gingen mit 6 Punkten in den letzten Lauf und hier entschied es sich erst in der vorletzten Runde als der Niederländer den Deutschen überholte. Gareth Hickmott kam auf Rang 5 vor Charlie Powell, der zum Pechvogel wurde. Wegen Verlassens der Bahn an der Außenseite wurde Powell im Pflichttraining zum Reservisten. Für Günther Bünning, der sich nach seinem Mulmshorn-Crash wieder auf dem Bike versuchte, nahm er im 3. Lauf schon am Startband Platz, doch auch in diesem Lauf überquerte er die Außenlinie erneut und konnte somit nur im letzten Lauf mit Rang 2 im Ziel Punkten.

Revanche zum Bahnpokal der Gespanne

Schon am Samstag fuhren die B-Lizenz Gespanne aufgrund einiger Absagen im geänderten Heatschema 2 der noch 3 übrig gebliebenen Vorläufe. Lauf 3 und das Finale fanden dann am Sonntagvormittag statt. Die Vizemeister Martin Fischer / Nadin Pierick gingen ungeschlagen ins Finale vor Andreas Horn / Stefan Müller. Diese witterten ihre Chance zum Überholmanöver im Finale und setzten diese um, nachdem Fischer die Führung zunächst inne hatte. Damit gewannen sie nicht den Endlauf sondern auch den Tagessieg vor den Norddeutschen. Udo Poppe / Martin Weick erkämpften sich derweil Rang 3. Die frisch gebackenen Deutschen Meister Thomas Buß / Marco Fiecker hatten das Nachsehen. In der Startphase des letzten Vorlaufes kamen sie mit Horn noch vor der 1. Ecke in Berührung und stürzten. Warum sie – statt Restart mit allen 4 Fahrern – disqualifiziert wurden, blieb ihnen ein Rätsel. Wichtig war aber, sie waren okay und konnten am Finale wieder teilnehmen, auch wenn sie hier Poppe letztendlich ziehen lassen mussten.

Die Bildergalerie

I-Lizenz Solo
#
Name Nat
1
2
3
4
Pkt Fin Pkt Platz
33
Glen Phillips
5
4
5
14
6
20
1.
22
Andrew Appleton
6
3
6
15
5
20
2.
12
Bernd Diener
4
5
6
15
4
19
3.
42
Stephan Katt
6
4
5
15
1
16
4.
2
Paul Cooper
3
T
4
7
3
10
5.
39
Mitch Godden
2
2
3
7
2
9
6.
5
Dave Mears
1
2
2
5
5
7.
3
Mark Stiekema
1
3
S
4
4
8.

B-Lizenz Solo
#
Name Nat
1
2
3
4
Pkt Platz
2
David Pfeffer
4
5
5
14
1.*
33
Kai Dorenkamp
5
4
5
14
2.*
84 Romano Hummel
4
2
3
9
3.
32
Jens Benneker
3
3
2
8
4.
1
Gareth Hickmott
2
3
1
6
5.
92
Charlie Powell
D
4
4
6.
17
Dennis Helfer
1
2
1
4
7.
18
Matt Saul
S/D
1
0
1
8.
44
Günther Bünning
0
1
N
1
9.

Losentscheid

B-Lizenz Gespanne
# Name
1
2
3
Pkt Fin Pkt Platz
40 Andreas Horn / Stefan Müller
3
2
5
3
8
1.
6
Martin Fischer / Nadin Pierick
3
3
6
2
8
2.
33 Udo Pope / Martin Weick
2
1
3
1
4
3.
41 Thomas Buss / Marco Fiecker
2
S/D
2
0
2
4.
1
Maik Teutenberg / Benjamin Klaus
1
1
2
2
5.
4
Jens Voß / Jan Kempa
0
A
0
0
6.